Zu Essen sagt man nicht wäh!
Von A wie Artischocken bis Z wie Zunge gibt es kaum ein Lebensmittel, das ich nicht zu schätzen weiß. Das heißt nicht, dass ich alles liebe, dennoch kann ich den meisten Gerichten etwas abgewinnen und erst nachdem ich etwas probiert habe, entscheide ich, ob mir etwas schmeckt oder nicht.
Fast dogmatisch wurde ich dazu erzogen, Lebensmittel nicht abschätzig zu bezeichnen. „Zu Essen sagt man nicht wäh!“ Wo ich herkomme, ist „Wäh“ eine Bezeichnung für Dinge, die man grauslich oder eklig findet. Lebensmittel, so fremd sie auch dem eigenen Geschmack order gar Kulturkreis sein mögen, sind wertvoll und sollten mit Respekt begegnet werden. Dieses Credo begleitete mich seit meiner frühen Kindheit und führte mich in meiner Jugend und im frühen Erwachsenenalter zu den faszinierenden Gaumenfreuden, die diese Welt zu bieten hat. Eine der ersten Lektionen, die mir als Kind von meiner Mama beigebracht wurde, war, dass man nicht über Essen urteilt, ohne es probiert zu haben. Dieser Lehrsatz weckte eine unglaubliche Neugierde in mir und entwickelte sich zu einer Einstellung, die es mir ermöglicht, die Welt mit allen Sinnen zu erleben.
Wenn es der erste Reflex ist „Wäh“ zu sagen, wenn man einen neuen Geruch in der Nase hat und fremde Zutaten auf dem Teller sieht, ist dieser abschätzige und abwertende Begriff oft nur eine Mauer, die durch Ängste und Vorurteile errichtet wird. Wenn wir uns trauen, diese Mauer niederzureißen und offen für neue Geschmackserfahrungen zu sein, können wir wahre Schätze entdecken. Man muss sich nur auf ein kleines Abenteuer einlassen, seiner Neugierde freien Lauf lassen und manchmal auch ein wenig Mut beweisen.
Mut zu beweisen, ist auch die Devise, die mich in meiner eigenen Küche begleitet. Was ich in fremden Töpfen kennenlernen durfte, stelle ich auch gerne bei mir zu Hause auf den Herd. Nicht immer authentisch, aber immer voller Wertschätzung für die Traditionen und kulturelle Bedeutung, die manchen Gerichten innewohnt. In unserer digitalen Ära sind Instagram und TikTok zu wahren Inspirationsquellen geworden, aber auch die zahlreichen Kochbücher und Zeitschriften, die in meinem Regal zu finden sind, stehen am Beginn so mancher kulinarischer Entdeckungsreise.
Auf bistromarco.co spiegelt sich all das wider. In meinem Blog geht es um die Freude am Entdecken, um die Abenteuerlust, die in jeder Geschmacksrichtung und in jeder Küche der Welt steckt. Hier vereine ich meine Leidenschaft für die Vielfalt von Lebensmitteln mit meiner Neugierde auf alles, was auf dem Teller landet. Die Botschaft, dass man nicht voreilig über Essen urteilen sollte, ohne es probiert zu haben, bildet das Herzstück der kulinarischen Philosophie. Auf diesen Seiten versammeln sich zahlreiche Rezepte von modernen Interpretationen alter Klassiker, Gerichten aus fernen Ländern bis hin zu meinen ganz eigenen Kreationen. Beiträge über einzelne Lebensmittel und meine kulinarischen Reisen ergänzen die feinen Fäden, die die Freude am Essen und auf diesen Seiten verweben. Dieser Foodblog ist eine Einladung dazu, den eigenen Geschmackshorizont zu erweitern und ohne Hemmungen und Ängste zu genießen.